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"Das Petermännchen"                                                                                                                                                                

Hi Zanderjäger und Norwegenfahrer!

Wer in die Tropen fährt, der beliesst sich  vorher über Schlangen und Spinnen und lässt sich auch die eine oder andere Immunisierung verpassen. Wir Norwegenangler (ich selbstverständlich eingeschlossen) gehen die Sache dagegen meist recht leichtsinnig an. Okay, wir wissen, dass das Tragen von Schwimmwesten von Vorteil sein kann, dass das Bootfahren mit mehr als 2,2 ‰ doch seine Tücken hat und 15-Fuss-Boote ab Windstärke 6 im Hafen wirklich besser aufgehoben sind.

Aber wer kennt schon das Grauen in der Tiefe? Lasst mich darüber berichten. Im August 2002 haben wir bei Kristiansand wirklich einen Supersommer erwischt. Norwegen ohne Gummipelle, aber mit Baden vom Boot und LF 12, traumhaft! Gefangen haben wir mehr als genug, dummerweise auch ein paar Flossenträger, von denen ich vorher nie etwas gehört hatte.

Der achte oder zehnte Vertreter der Familie Trachinidae (Drachenfische) setzte seine Waffen sehr eindrucksvoll ein, als ich ihn abhaken und zurücksetzen wollte. Der Stich mit seinem Kiemendeckel in meinen Finger brannte erst wie ein Wespenstich und wurde dann ein in Hand und Arm aufsteigender Schmerz. Gleichzeitig schwollen mir Finger, Hand und Unterarm doch deutlich an. Der kluge Mann fängt natürlich sofort an zu kühlen, sprich rein mit dem Arm ins Wasser…  Pustekuchen, mir wurde immer komischer. Das Gift des Petermännchens wirkte auch vegetativ, sprich Hitzewallungen und Kreislaufprobleme.

Kurz gesagt, ich wollte den Angeltag schon abschreiben und den lokalen Medicus bereichern, doch nach ca. 2h wurde mir wieder etwas besser. Die Schmerzen und Schwellungen hielten ungefähr 3 Tage an.

                                                                   

 Ich jedenfalls fasse diese Tiere nur noch mit einem Handtuch oder ähnlichem an.

 Euch allen große Fänge und Petri Heil

Jens Neumann


Quelle: www.meb.uni-bonn.de

Petermännchen (Trachinus draco, Tr. vipera)

 

Rufen Sie bei akuten Vergiftungsfällen immer bei der Informationszentrale gegen Vergiftungen an.
Sie erhalten 24 Stunden am Tag eine kostenlose Beratung.
Für die Beantwortung von generellen Anfragen steht uns nur begrenzt Personal zur Verfügung. Bitte rufen Sie hierfür Montag bis Freitag in der Zeit zwischen 9:30 und 15:30 Uhr an.


Vorkommen/Verbreitung:
Entlang der Atlantik-Küste (vom Senegal bis Norwegen, Großbritannien), in der Nordsee, im Mittelmeer und Schwarzen Meer.
Vor allem zur Laichzeit (Frühjahr, Sommer) suchen Petermännchen flache Gewässer auf. Sie graben sich in Sand und Schlamm ein, so daß nur die Augen sichtbar sind.

Typische Merkmale:
Die Färbung ist oft dem Bodengrund angepaßt, der Körper langgestreckt (bis max. 50 cm) und seitlich abgeflacht. Augen und Mundspalt sind nach oben gerichtet. Der Kiemendeckel hat je einen nach unten gerichteten Dorn, die vordere Rückenflosse ist kurz und mit fünf bis acht Giftdrüsen enthaltenden Knochenstrahlen versehen, die hintere Rückenflosse ist langgestreckt.

Giftige Organe:
Drüsenpakete am Dorn des Kiemendeckels bzw. an den Knochenstrahlen der vorderen Rückenflosse.

Giftig durch:
Hitzeempfindliche Eiweiße als Träger der Giftigkeit, außerdem gefäßaktive Substanzen.

Kritische Dosis:
Petermännchen gehören zu den gefährlichsten europäischen Gifttieren. Jeder Kontakt mit den giftigen Organen ist zu vermeiden, weil schon geringste Mengen des Giftes schwerwiegende Symptome hervorrufen können.

Symptome:
Das Gift der Petermännchen enthält Komponenten, die heftigste Schmerzen und lokale Gewebsreaktionen hervorrufen können. Der Schmerz setzt sofort ein und breitet sich auf benachbarte Körperregionen aus. Meist entwickelt sich eine starke Gewebeschwellung, eventuell bilden sich flüssigkeitsgefüllte Blasen. Nach 24 Stunden erscheint die Wunde oft taub und gefühllos. Allgemeine Symptome wie Brechreiz, Kreislaufkollaps oder Temperaturerhöhung sind selten.

Erste Hilfe:
Wunde von Stacheln oder Geweberesten befreien und desinfizieren. Falls nicht sofort ärztliche Hilfe erreicht werden kann, Eintauchen der betroffenen Extremität in tolerierbar heißes Wasser (ca. 45 °C). Um dabei Verbrennungen zu vermeiden, Kontrolle der Wassertemperatur durch gesunde Extremität oder Begleitperson.
Weitere Therapie der Symptome und Tetanusprophylaxe durch Arzt.

Vorsichtsmaßnahmen:
In gefährdeten Regionen Vorsicht beim Schwimmen bzw. Waten in flachem Gewässer (Strandschuhe tragen).
Angler sollten Handschuhe tragen, um zappelnde Petermännchen von der Angel bzw. aus dem Netz zu nehmen.
Tauchern wird empfohlen, Abstand zu halten, da aufgeschreckte Petermännchen plötzlich angreifen können. Da Petermännchen als Speisefisch sehr geschätzt sind, sollte beim Kauf respektive Verzehr darauf geachet werden, daß sämtliche Dornen und Stacheln entfernt wurden.

 

© 2003 Zanderjaeger.de

 

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